Eifel- und Heimatverein

Ortsgruppe Höfen

Eifeler Nachrichten vom 22.11.2022, von Anneliese Lauscher

Das „Knipppejässje“ war eigentlich bis jetzt gar nicht da, bzw. nicht mehr da. Es bezeichnet einen ehemaligen Verbindungsweg aus der Dorfmitte von Höfen hinunter zum Perlenbach und auf der anderen Seite nach Kalterherberg. Auf dem „Meartes-Steech“ überschritt man früher den Perlenbach (Pärelebaach), und entlang des Römerbachs kam man nach Kalterherberg. (Wegen der nicht immer ungetrübten Beziehungen zwischen den Nachbarorten wurde der Pfad später auch scherzhaft mit dem „Ho-Chi-Minh-Pfad“ verglichen, das Nord- und Südvietnam verbindet!) Ältere Höfener wissen, dass früher die Kinder übers Knippejässje runter zum Höfener „Freibad“, dem „Nixe Kömpel“, liefen.

Jedoch wurde durch den Bau der Perlenbachtalsperre diese Verbindung unterbrochen, das Pfädchen wurde nicht mehr benutzt, und die Natur nahm es sich zurück. Im oberen Teil führte es lediglich zum Wiesenland, das im Besitz der Kirche ist.

Auf Initiative des verstorbenen Dr. Bernd Jansen, der im Eifelverein als Kulturwart sehr aktiv war, wurden in Höfen grüne Schilder mit alten Straßen- und Wegenamen angebracht. Seitdem steht auf der Hauptstraße hinter der Schule ein Schild mit der Bezeichnung „Knippejässje“. Wenn man ihm neugierig folgte, kam man unterhalb der Schule nach circa 200 Metern nicht mehr weiter.

Das hat sich nun geändert.

Die Eifelvereinsortsgruppe Höfen hat den Pfad, der nun bis zur Perlenbachtalsperre führt, wieder begehbar gemacht. Anregungen hierzu kamen aus der Höfener Bevölkerung, und eine Männergruppe machte sich ans Werk, nachdem der Kirchenvorstand und der Pächter der Wiesen nichts einzuwenden hatten. „Man musste mit dem Freischneider und der Astschere ran“, berichtet Albert Jakobs, „an manchen Bereichen war wegen dorniger Büsche kein Durchkommen; besonders im unteren Teil standen wir vor einer Herausforderung wegen umgefallener Bäume, wir haben mit der Motorsäge gearbeitet.“ Auch so ein Durchgang für Wanderer wollte gut geplant sein: Rinder dürfen nicht hindurch, aber für Wanderer muss es passen!  Das wurde an zwei Stellen gelöst. Im Einsatz waren Josef Jakobs, Karl und Albert Jakobs, Erich Mießen, Christoph Dosquet und Klaus Pauls.

 

Sie können mit dem Ergebnis zufrieden sein: Der Pfad ist gut zu erkennen; mit festem Schuhwerk bietet er sich an, um von der Hauptstraße zur Talsperre zu gelangen (700 m) und eine kleine oder größere Runde zu wandern. Hinter der Schule geht es zunächst auf einem geteerten Weg am Schulgebäude vorbei; und schon kann man am Horizont Häuser von Kalterherberg und den Eifeldom erkennen. Unterhalb der Schule, nach einer Linkskurve, hört der Teer auf, und bald befindet man sich auf einem weichen Grasweg. Der führt an einer Wiese vorbei abwärts, man passiert den Durchgang und geht am Wiesenrand weiter. Mit ein wenig Aufmerksamkeit entdeckt man einen gemähten Pfad, der über die Wiese hinunter zum Waldrand führt, wo man wieder „durchgelassen“ wird. Nun geht es im Fichtenwald steil bergab zum Talsperrenweg. Demnächst weist hier noch ein Schild darauf hin, dass man übers Knippejässje zügig hoch nach Höfen kommt.